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Trinationales Gruppenaustauschprojekt unter dem Motto „Gesellschaft 4.0“
Ende Oktober 2018: drei Jugendgruppen aus Frankreich, Deutschland und Tunesien haben sich in Bonn für die zweite Phase eines dreiphasigen Seminarzyklus getroffen. Das erste Mal hatten sie sich auf einem Seminar im März 2018 in Gradignan in der Nähe von Bordeaux gesehen, bei dem sie sich bereits miteinander angefreundet hatten. Dieses Mal nahmen 34 Jugendliche teil. Sie kamen aus drei verschiedenen Sozialzentren der Association pour l´Animation des Centres Sociaux (AACS) in Martigues (nahe Marseille), vom Mercator Berufskolleg in Moers (NRW) und aus dem Club Culturel Ali Belhouane (CCAB) in Tunis. Eine ganze Woche lang haben sie sich überlegt, wie eine Gesellschaft ohne Internet wäre … und haben es sogar erlebt!
Das Seminar hat in einer Tagungsstätte, die ca. 15 km von Bonn entfernt liegt, stattgefunden. Sie verfügt über mehrere Arbeits- und Entspannungsräume (z.B. Bar, Spielräume, Meditationsraum), was den Zusammenhalt der Gruppe und die Teamarbeit begünstigte. Während eines kulturellen Abends hat jede Gruppe zu einer Kochreise eingeladen: es gab calissons, crêpes, Lebkuchen, samsas und bsissa. Die Teilnehmenden wussten einfach nicht mehr, wo ihnen der Kopf stand! Außerdem gaben die Stadtrallye und die Sprachanimationen den Jugendlichen die Möglichkeit, ein paar Vokabeln auf Französisch, Deutsch oder Tunesisch zu erlernen.
Ein Highlight des Seminars war der Versuch, einen ganzen Tag ohne Internet auszukommen. Ob es sich um die sozialen Netzwerke handelte oder das Bedürfnis, sich in der Stadt zu orientieren oder mit Menschen zu kommunizieren, deren Sprache man nicht spricht: die Jugendlichen entwickelten clevere Methoden, sich mit den anderen zu verständigen und gut durch den Tag zu kommen! Die Bilanz dieser Erfahrung: „Einige Stunden ohne Internetverbindung sind zwar möglich, auf Dauer fällt es aber schwer, sich auf diese Weise in der Gesellschaft zurechtzufinden“.
Die Teilnehmenden freuen sich jetzt darauf, sich ein weiteres und letztes Mal im Februar bei der dritten Seminarphase in Hammamet in Tunesien wiederzusehen. Bis dahin werden sie miteinander in Kontakt bleiben … natürlich dank des Internets!
Diese deutsch-französisch-tunesischen Gruppenaustauschprojekte werden vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) (www.dfjw.org) finanziell unterstützt und gemeinsam mit dem Europabereich der Fondation INFA organisiert.